2007-07-05


Werder investiert die Klose-Millionen

München - Milan Baros steht bei Werder Bremen und dem Hamburger SV angeblich ganz oben auf dem Wunschzettel.


Das berichtet die französische Sportzeitung "L' Equipe" in der Dienstagsausgabe.
Die beiden Bundesligisten sollen dem 25 Jahre alten Stürmer von Meister Olympique Lyon den Hof machen.

Bremen holt Carlos Alberto

Schon einen Schritt weiter sind die Bremer beim offensiven Mittelfeldspieler Carlos Alberto von Fluminense Rio de Janeiro.
Dies berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf die brasilianische Zeitung "O Globo". Dieses Blatt will die Information aus Führungskreisen von Fluminense erfahren haben. Bremen wollte den Vorgang nicht kommentieren.

Acht Millionen Ablöse

Nach Informationen von "O Globo" soll der 22-jährige Nationalspieler Brasiliens für acht Millionen Euro an die Weser wechseln.
Carlos Alberto wurde am 9. Spieltag der brasilianischen Landesmeisterschaft von Fluminense beim 0:0 in Goias nicht eingesetzt.
Die Rechte an dem Spieler hat die internationale Investmentgruppe MSI. Diese habe Fluminense mitgeteilt, dass der Wechsel perfekt sei und Carlos Alberto nicht mehr eingesetzt werden könne, hieß es in der Zeitung.
Auch der HSV und andere europäische Klubs hatten sich um Carlos Alberto bemüht. "Ich werde auch im Morgengrauen ständig angerufen, komme kaum zum Schlafen, deshalb habe ich sogar meine Handys abgeschaltet", so der Brasilianer.

Schon lange im Visier

Nach Lage der Dinge hat Werder auch bei Baros die besseren Karten. Um die Dienste des tschechischen Nationalspielers Baros (54 Partien/30 Tore) bemühten sich beide Klubs bereits im vergangenen Jahr.
Im Juli 2006 wurde sein Wechsel zum HSV sogar schon als perfekt gemeldet, der Deal scheiterte dann aber an der von seinem damaligen Verein Aston Villa geforderten Ablöse von zwölf Millionen Euro.

Baros zieht es weg von Lyon

Momentan befindet sich der als "Maradona von Ostrau" bezeichnete Angreifer mit dem französischen Meister im Trainingslager in den Savoyer Alpen. Beim Champions-League-Teilnehmer hat der 1,84 m große Stürmer noch einen gültigen Vertrag bis 2010.
Doch laut "L'Equipe" ist so gut wie sicher, dass Baros Lyon verlassen wird. Derzeit laboriert der Stürmer an einer Entzündung des Fußgewölbes und kann nur eingeschränkt an den Einheiten seiner Mannschaft teilnehmen.

Vielfältige Probleme in Frankreich

Auch die abgelaufene Saison verlief für Baros nicht nach Wunsch. Der einstige EM-Torschützenkönig von 2004 (fünf Treffer) konnte bisher in Lyon nicht die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllen. In zwölf Partien war er nur viermal erfolgreich.
Außerdem ist er in vielen Stadien der "Grande Nation" seit April dieses Jahres nicht mehr willkommen.
Beim 0:0 gegen Stade Rennes ließ sich Baros zu einer rassistischen Geste gegen den Kameruner Stephane M'Bia hinreißen. Dafür wurde der Tscheche, der stets seine Unschuld beteuerte, vom französischen Verband für drei Spiele gesperrt.


Bremen hat Vorteile

Nicht nur aufgrund der sportlichen Situation haben die Bremer im Poker um Baros die besseren Karten als der HSV.
Der Qualifikant zur Champions League hat nach dem Weggang von Miroslav Klose die finanziellen Mittel und will sich laut Manager Klaus Alllofs "sinnvoll verstärken".
Die Hamburger sind lediglich im UI-Cup vertreten und wie schon beim Brasilianer Carlos Alberto - anders als Werder - mehr an einem Ausleihgeschäft interessiert.

Auch Villarreal im Rennen

Als dritter Bieter im Bunde streckt offenbar auch der FC Villarreal die Fühler nach dem Tschechen, der 2005 mit dem FC Liverpool die Champions League gewann, aus.
Der spanische Erstligist sucht nach einem Ersatz für den zu Atletico Madrid abgewanderten Diego Forlan aus.