2006-08-31

VfB-Stürmer Ljuboja verstärkt HSV

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat sich vorerst für ein Jahr von seinem «Sorgenkind» Danijel Ljuboja getrennt. Der serbische Fußballprofi wird für diese Saison an den Bundesliga-Konkurrenten Hamburger SV ausgeliehen, gab der VfB bekannt.
Die Hanseaten sicherten sich am letzten Tag der Transferfrist zudem die Kaufoption für den 27 Jahre alten Stürmer, der zuletzt bei den Schwaben wegen überzogener Gehaltsforderungen zu den Amateuren verbannt worden war.
Zudem wird der kroatische Mittelfeldspieler Mario Carevic für ein Jahr an Hajduk Split ausgeliehen. «Es waren in beiden Fällen keine einfachen Verhandlungen, doch am Ende haben wir für alle Beteiligten akzeptable Lösungen gefunden», sagte Teammanager Horst Heldt.

Quelle: Mopo

Stürmersuche vor dem Ende
Ljuboja vor Wechsel zum HSV

Wenige Stunden vor der Schließung des Transferfensters bahnt sich ein Wechsel innerhalb der Bundesliga an: Danijel Ljuboja (27), beim VfB Stuttgart auf dem Abstellgleis gelandeter Torjäger, ist nach kicker-Informationen heißester Kandidat für einen Platz im Angriff von Thomas Doll.

Noch am Abend fanden Telefonate zwischen den HSV-Verantwortlichen, die parallel dazu den Vertrag mit Juan Pablo Sorin abschlossen, statt.
Danijel Ljuboja spielt seit vergangenem Sommer beim VfB Stuttgart und kam für 200.000 Euro Leihgebühr von Paris St. Germain. Wegen guter Leistungen im Trikot der Schwaben wurde im April 2006 die Option gezogen und der Serbe für zwei Millionen Euro bis 2009 verpflichtet.
Allerdings pochte der Angreifer trotz des gültigen Vertrags auf eine Verdoppelung seines Gehalts auf rund zwei Millionen Euro. Ljuboja drohte mit seinem Abgang, was ihm beim VfB Stuttgart die Degradierung auf die Tribüne einbrachte. Ljuboja darf nur noch mit der Zweiten Mannschaft trainieren, im Team von Trainer Armin Veh ist kein Platz mehr für ihn.
Beim Hamburger SV stieg Ljuboja, der in 26 Bundesligaspielen für den VfB acht Tore erzielte, am Mittwoch unter drei Anwärtern zum Topkandidaten auf.
Wenn alles glatt läuft, soll er am Donnerstag als Neuzugang präsentiert werden.

Quelle: kicker.de

2006-08-25



Champions League: Top-Gruppe für den HSV

Am Donnerstag wurde in Monaco die Gruppeneinteilung für die UEFA Champions League vorgenommen. Seit der Saison 2000/01 war auch der HSV erstmals wieder dabei, nachdem sich die Rothosen am Dienstag (22.08.06) gegen C.A. Osasuna durchgesetzt und so für die Champions League qualifiziert hatten.

Monaco/Hamburg - Am Donnerstag (24.08.06) wurde in Monaco die Gruppeneinteilung für die UEFA Champions League vorgenommen. Seit der Saison 2000/01 war auch der HSV erstmals wieder dabei, nachdem sich die Rothosen am Dienstag (22.08.06) gegen C.A. Osasuna durchgesetzt und so für die Champions League qualifiziert hatten. In seiner Gruppe wird der HSV auf Arsenal London, den FC Porto und ZSKA Moskau treffen.

Stimmen zur Gruppenauslosung:

Thomas Doll: Das ist eine absolute Klasse-Gruppe mit tollen Gegnern. Arsenal steht für schnellen Kombinationsfußball. Es ist natürlich super für unsere Fans, dass wir das erste Spiel zu Hause haben - und dann auch noch gegen die Gunners. Zu Porto muss man nicht viel sagen, dieses Team hat schon mal die Champions League gewonnen. Das sagt alles. Und Moskau werden wir nicht unterschätzen, das ist eine ganz gefährliche Mannschaft. Aber es ist klasse, dass wir gegen sie das letzte Gruppenspiel haben, und das auch noch zu Hause bei uns in der AOL Arena. Das kann ein schönes Endspiel werden.

Bernd Hoffmann: Wir freuen uns unglaublich, nach sechs Jahren das erste Mal wieder in der Champions League dabei zu sein. Unsere Gruppe ist unglaublich attraktiv. Arsenal stand letztes Jahr im Finale, Porto hat die Champions League vor zwei Jahren gewonnen. Ich bin mir sicher, dass unsere Fans super Spiele zu sehen bekommen werden. Und wir werden unser Bestes geben, um ins Achtelfinale zu kommen.

Dietmar Beiersdorfer: Für diese Gruppe hat sich der Umweg über die Qualifikationsrunde mehr als gelohnt. Mit diesen Spielen ist der HSV wieder im Konzert der Großen dabei. Von solchen Partien haben wir all die letzten Jahre geträumt. Ich bin überzeugt, dass unsere tolle Mannschaft auch in der Champions League überzeugen wird.
Nigel de Jong: Das ist eine super Gruppe mit absoluten Top-Mannschaften. Schwer, aber machbar. Wir werden jedenfalls alles geben, weil wir so sehr auf diese Spiele hingearbeitet und hingefiebert haben.
David Jarolim: Das ist eine wirklich aufregende Gruppe. Vor allem auf das Spiel in Moskau freue ich mich, denn da war ich noch nie. Insgesamt bin ich aber total zufrieden und gespannt, denn aus Bayern-Zeiten kenne ich die Champions League-Musik. Und wenn man die hört, bekommt man eine Gänsehaut.



Spieltermine der Champions League-Gruppenphase:

13.09.06: HSV - Arsenal London
26.09.06: ZSKA Moskau - HSV
17.10.06: FC Porto - HSV
01.11.06: HSV - FC Porto
21.11.06: Arsenal London - HSV
06.12.06: HSV - ZSKA Moskau


Infos zu den HSV-Gegnern

Der FC Arsenal London wurde 1886 gegründet. Seit dieser Saison tragen die Gunners ihre Heimspiele im "Emirates-Stadium" aus. Die Londoner haben nämlich den gleichen Sponsor wie der HSV. Zuvor spielte Arsenal in Highbury, dem legendären Fußballstadion Londons. Ein bekanntes Gesicht spielt beim letztjährigen Champions League-Finalisten (1:2 gegen den FC Barcelona) im Tor: Deutschlands Nationalkeeper Jens Lehmann.

Der FK ZSKA Moskau ist der aus dem russischen Sportclub ZSKA Moskau hervorgegangene Fußballclub. Sieben Mal konnte der Club in den letzten 60 Jahren den Titel des sowietischen bzw. russischen Meisters gewinnen, zuletzt im Jahre 2005. ZSKA wird wie der englische Club FC Chelsea von Roman Abramowitsch finanziell unterstützt.

Der FC Porto spielt im "Estádio do Dragão" und wurde 2003 als Austragungsort für die Fußball-Europameisterschaft 2004 erbaut. Internationale Anerkennung errang Porto zuletzt 2004 beim Gewinn der Champions League. Trainer damals: José Mourinho. Er gewann mit seiner Mannschaft auch alle portugiesischen Titel. Seit seinem Abgang zum FC Chelasea befindet sich der Verein aus der Hafenstadt in einem Umbruch.

Quelle: HSV.de

2006-08-24

Der neue HSV verteidiger spielt am Sonntag
schon gegen Herta BSC -

Interesse an Argentiniens Kapitän Sorin

An seinem ersten Arbeitstag in Hamburg hatte Joris Mathijsen noch Orientierungsprobleme. Nach dem ersten Training am Vormittag zeigten ihm aber viele Fans den richtigen Weg zurück in die Kabine, nachdem der holländische Nationalverteidiger geduldig Autogramme geschrieben hatte. Überhaupt war es ein hektischer erster Tag für Mathijsen. "Ich bin um acht Uhr in Hamburg gelandet. Danach zum Arzt, Training, wieder Arzt, Pressekonferenz. Ich habe das Hotel noch gar nicht gesehen", sagte der 26-Jährige am späten Nachmittag. Bis 2010 ist Mathijsen an den HSV gebunden. Für ihn selbst ist es ein Traumvertrag, nicht nur wegen der Jahresgage von knapp zwei Millionen Euro: "Ich war beim AZ Alkmaar. Wenn ein Verein wie der HSV anfragt, gibt es überhaupt keinen Zweifel. Als ich vom Interesse hörte, wollte ich sofort hierher."

Am Montag hat HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer erstmals persönlich Kontakt aufgenommen zu Mathijsen. Zur gleichen Zeit wurde auch Rafael van der Vaart, Mathijsens Landsmann, eingebunden. Der HSV-Kapitän hatte dem Vorstand nur Gutes zu berichten über seinen Kollegen in der Nationalmannschaft: "Er ist ein sehr guter Typ. Seine Stärke ist die Spieleröffnung. Aber auch mit dem Kopf ist er gut, obwohl er nur 1,81 Meter groß ist." Default Banner

Beim letztjährigen Tabellenzweiten der holländischen Ehrendivision, AZ Alkmaar, musste der HSV allerdings noch Überzeugungsarbeit leisten. Der Verein will sich dauerhaft in der nationalen Spitze etablieren und möglichst auch international auf sich aufmerksam machen. Der Verkauf Mathijsens passt da nicht ins Konzept. Bei einer Ablösesumme von sechs Millionen Euro erging es dem niederländischen Traditionsverein aber wie dem HSV mit dem FC Chelsea in der Vorwoche. Er gab dem Drängen des Spielers nach.

Mit dem Kauf von Joris Mathijsen hat der HSV seine größte Baustelle geschlossen und einen Nachfolger für Khalid Boulahrouz gefunden. "Ich bin sehr, sehr zufrieden", befand Trainer Thomas Doll. "Wir haben einen Klassespieler durch den nächsten ersetzt. Er ist die Nummer eins in der Abwehr der holländischen Nationalelf."

Sein Debüt für den HSV soll Joris Mathijsen bereits übermorgen gegen Hertha BSC geben. Mit der Rückennummer fünf wird er an der Seite von Bastian Reinhardt in der Innenverteidigung auflaufen. Vincent Kompany muss wegen seiner erneut aufgebrochenen Adduktorenverletzung dagegen passen.

Mit seinen neuen Kollegen hat Mathijsen das Osasuna-Erlebnis in gewisser Weise gemein -zwar nicht direkt im Stadion, aber vor dem Fernseher. "Ich habe das 1:1 in der Champions-League-Qualifikation gesehen", berichtet er. "Beim Gucken bin ich fünf Jahre gealtert. Als Nigel de Jong das Tor geschossen hat, bin ich aufgesprungen vor Freude - und bei den großen Chancen der Spanier am Ende fast verrückt geworden." Aber alles ist gut gegangen, für den HSV und für Joris Mathijsen, der nach eigener Aussage auch bei einem Scheitern in Pamplona nach Hamburg gekommen wäre. Seine Eltern sowie Freundin Cristel haben ihn zunächst nach Hamburg begleitet. Alle bleiben bis Montag, anschließend verabschiedet sich die Neuerwerbung erst einmal wieder zu Länderspielen um die Europameisterschaftsqualifikation.

Auf Dienstreise war Sportchef Dietmar Beiersdorfer schon gestern. In der kommenden Woche möchte er den neuen Linksverteidiger vorstellen. Auf der Liste der Kandidaten steht weiterhin Juan Pablo Sorin, der Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft. Sportlich wäre dies eine Top-Lösung, aber die wirtschaftliche Umsetzung ist kompliziert. Zwar hat sich der 30 Jahre alte Sorin beim FC Villarreal mit Trainer Manuel Pellegrini überworfen und ist ablösefrei zu haben. Aber Sorin verdient in Spanien etwa vier Millionen Euro netto. Bei einer Verpflichtung des Argentiniers wäre der ebenfalls ins Auge gefasste Kauf eines weiteren Stürmers kaum noch zu realisieren.

Quelle: Welt.de

HSV IN DER CHAMPIONS LEAGUE

Millionen für den Schlussverkauf

Nach dem Einzug in die Königsklasse des europäischen Fußballs wollen die Verantwortlichen des HSV auf große Einkaufstour gehen. Auf dem Wunschzettel stehen hochkarätige Verteidiger - aber auch auf anderen Positionen besteht Bedarf.

Hamburg - Kurz nach dem Abpfiff kannte der Trainer des Hamburger SV kein Halten mehr. "Ich fühle mich wohl in Spanien", jubelte Thomas Doll, dessen Club durch ein 1:1 bei Osasuna Pamplona gerade die Champions League erreicht hatte - und tönte: "Barcelona oder Madrid können also kommen."

Gut möglich, dass zumindest einer der beiden Topclubs demnächst in der AOL-Arena aufläuft. Weil der HSV bei der Auslosung morgen ab 18 Uhr unter den schwächsten Teams in Lostopf vier einsortiert wird, droht beispielsweise eine Gruppe mit dem FC Barcelona, FC Chelsea und Benfica Lissabon. Damit man gegen solche Kontrahenten überhaupt eine Chance auf das Weiterkommen oder auch nur den dritten Platz (und die Uefa-Cup-Qualifikation) hat, wollen sich die Hamburger gleich mehrere neue Spieler holen.

Trainer Doll kündigte nach dem Spiel bei Osasuna an: "Wir haben jetzt noch die Möglichkeit, für die eine oder andere Position was zu machen. Wir gehen jetzt unsere Optionen durch und werden, wenn möglich, aktiv werden. Ich denke, wir werden wieder einen Kracher verpflichten." Das Geld für spektakuläre Neuzugänge ist da - allein der Einzug in die Champions League beschert dem HSV garantierte Einnahmen von acht Millionen Euro. Dazu kommen noch geschätzte 10,5 Millionen Euro aus dem Blitztransfer von Khalid Boulahrouz zu Chelsea und rund zwei Millionen aus dem Ligapokal und dem Hinspiel gegen Osasuna - macht zusammen über 20 Millionen Euro zum Ausgeben. Die Argumente für einen Wechsel nach Hamburg sind mit dem Erreichen der "Königsklasse" zudem um einiges überzeugender geworden.

Fraglich bleibt allerdings, wie die Hamburger all ihr Geld investieren wollen - zumal am 31. August die Transferliste schließt. Klar ist, dass nach dem Abgang von Boulahrouz und der möglicherweise langwierigen Adduktoren-Verletzung von Linksverteidiger Thimothee Atouba Verstärkungen für die Abwehr dringend benötigt werden. Angesichts der guten Erfahrungen mit Rafael van der Vaart und Nigel de Jong - der das entscheidende Tor in Spanien erzielte - schauen sich Trainer Doll und Manager Dietmar Beiersdorfer einmal mehr in den Niederlanden um.

Nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks und der "Bild" wechselt der 26 Jahre alte Innenverteidiger Joris Mathijsen vom niederländischen Ehrendivisionär AZ Alkmaar nach Hamburg. Die Ablösesumme soll sechs Millionen Euro betragen, der HSV wollte den Transfer aber bislang nicht bestätigen.

Bislang stand Verteidiger und Nationalspieler Johnny Heitinga, 22, von Ajax Amsterdam ganz oben auf der Wunschliste. Ein Vorteil für die Hamburger könnte darin bestehen, dass Heitingas Berater der Ex-Bayern-Profi Sören Lerby ist - zu dessen Klienten gehören auch Van der Vaart und De Jong.

Neben Heitinga sollen Doll und Beiersdorfer auch zwei weitere Ajax-Profis beobachten - den 20-jährigen Linksverteidiger Urby Emanuelson (1 Länderspiel) und den Stürmer Ryan Babel, der trotz seiner 19 Jahre schon sieben Einsätze in der Nationalmannschaft absolviert hat. Ob der Jungprofi allerdings dem eher nicht Champions-League-tauglichen Sturm des HSV die nötige Klasse verleihen könnte, ist ungewiss - zumal dort mit Paolo Guerrero und Benjamin Lauth bereits zwei junge Angreifer mit latenter Ladehemmung spielen.

Nur: Stürmer gehobener Klasse sind einerseits zur Zeit nicht im Schlussverkauf zu haben und wenn doch noch einer auftaucht, reichen 20 Millionen Euro sicher nicht aus, um ihn zu verpflichten. So gesehen wird sich der HSV wohl auf die Runderneuerung seiner Abwehr konzentrieren müssen, die mit der Verpflichtung des Belgiers Vincent Kompany bereits hoffnungsvoll begonnen hat.

Als Kandidaten gelten neben Heitinga und Emanuelson auch so prominente Kicker wie der argentinische Nationalverteidiger Juan Pablo Sorín, der beim FC Villareal Schwierigkeiten mit der Clubführung hat oder WM-Teilnehmer Arthur Boka von der Elfenbeinküste, der noch bei Racing Straßburg unter Vertrag steht. Wer auch immer am Ende tatsächlich nach Hamburg kommt, er soll im besten Falle bereits am kommenden Sonntag gegen Hertha BSC auf dem Platz stehen. "Es wird jetzt sehr schnell gehen", kündigte Manager Beiersdorfer an, "aber wir werden bei unserer Geschäftspolitik bleiben und das Gehaltsgefüge nicht sprengen".

Nicht so schnell gehen wird es sicher, falls sich die HSV-Verantwortlichen entschließen sollten, auch einen neuen Torhüter zu suchen. Sascha Kirschstein, 25, gilt zwar als große Hoffnung für die Zukunft, doch nicht nur sein Fehler beim Gegentor in Osasuna zeigt, dass er noch kein Klasse-Torwart ist, der beständig auf ganz hohem Niveau spielen kann. Nicht nur im Hinblick auf europäische Ambitionen, sondern auch im Vergleich zu den Bundesliga-Konkurrenten aus München, Bremen oder Gelsenkirchen können die Hamburger nicht mithalten. Eine Lösung für dieses Problem spielt gar nicht allzuweit entfernt: Robert Enke, der zum wiederholten Male von seinen Kollegen zum besten Torhüter der Liga gekürt wurde, hat auf mittlere Sicht sicher eine bessere Mannschaft verdient als Hannover 96.

Das Spiel in Pamplona hat allerdings auch gezeigt, dass mitunter gar keine teuren Neuverpflichtungen nötig sind, um der Mannschaft auf der Sprünge zu helfen. Als Kompany bereits nach elf Minuten vom Platz musste, feierte der von vielen bereits abgeschriebene Namibier Collin Benjamin nach 13 Monaten Verletzungspause ein sensationelles Comeback. Doll war hellauf begeistert: "So viele Hüte kann ich gar nicht ziehen." Schade nur für den HSV: Einen weiteren Rückkehrer aus den eigenen Reihen wird Doll wohl aus keinem seiner vielen Hüte zaubern können.

Quelle: spiegel online

2006-08-18

HSV-Trainer Thomas Doll hat sich über den großen öffentlichen Druck beschwert

"Ich bin ein Typ, der über vieles mit einem Lächeln hinweggeht. Aber wenn etwa ein Boubacar Sanogo nach einem Spiel schon öffentlich kritisiert wird, ärgert mich, dass man heutzutage scheinbar keine Zeit mehr hat", sagte der 40-Jährige.

Doll mahnte gegenüber dem Fachmagazin "Kicker" zudem: "Anscheinend lernen einige nicht dazu. Jürgen Klinsmann wurde auch verdammt und dann in den Olymp gehoben", erinnerte der Coach des Hamburger SV an die Situation des ehemaligen Bundestrainers.

Der Tabellendritte der vergangenen Saison hatte sich zum Saisonauftakt mit einem enttäuschenden 1:1 gegen Arminia Bielefeld begnügen müssen. Auch im Hinspiel der entscheidenden Qualifikationsrunde zur Champions League blieb der HSV beim 0:0 gegen CA Osasuna hinter den Erwartungen zurück. Da Stürmer-Neuzugang Sanogo gegen die Spanier etliche Torchancen vergeben hatte, wurde er von einem Boulevardblatt als "neuer Chancen-Tod" verspottet. Doll hatte sich daraufhin persönlich bei der Redaktion beschwert.

"Wir stehen vor einer ganz, ganz wichtigen Woche, das lässt sich nicht wegdiskutieren", räumte Doll nun mit Blick auf die kommenden Auswärtsaufgaben bei Energie Cottbus und in Osasuna ein. "Für uns ist jetzt entscheidend, dass wir die Jungs darauf fokussieren, was zählt, dass auch Geduld wichtig ist."

Nach den öffentlichen Diskussionen um die Rolle von Nigel de Jong kündigte Doll eine Änderung für die Startelf in Cottbus an. "Er wird zentral vor der Abwehr spielen. Aber nicht, weil er das eingefordert hat, sondern weil es wichtig für ihn ist, dass er das ganze Spiel vor sich hat", betonte Doll. Der niederländische Nationalspieler hatte Doll nach der Bielefeld-Partie in einem TV-Interview scharf kritisiert, weil er nicht wie von ihm erwartet zentral vor der Abwehr, sondern halbrechts im Mittelfeld aufgestellt worden war.

Quelle: RP online

2006-08-17

Kompany fällt zwei Spiele aus

Adduktorenzerrung stoppt belgischen Abwehrstar

Das hat dem HSV gerade noch gefehlt. Nach dem mäßigen Saisonstart mit den Unentschieden gegen Osasuna (0:0) und Bielefeld (1:1) muss nun auch noch der Abwehrchef passen. Die Verletzung, die sich Vincent Kompany beim 0:0 Belgiens gegen Kasachstan zuzog (die MOPO berichtete), entpuppte sich als Adduktorenzerrung - das vorläufige Aus für den 20-Jährigen, nicht nur für den morgigen Kick in Cottbus, sondern zumindest auch für das Rückspiel der Champions-League-Qualifikation am Dienstag in Pamplona! Der HSV muss ohne Kompany nach den Sternen greifen.


Nachdem Kompany wieder Hamburger Boden betrat, ging es zügig in die Praxis des Spezialisten Dr. Finkenstaedt. Dort sollte die Schwere der Verletzung genauestens diagnostiziert werden. Doch schon direkt nach dem für Belgien misslungenen Start in die EM-Qualifikation ahnte er Böses: "Das sieht nicht gut aus, ich habe Schmerzen. Und das jetzt, vor den so überaus wichtigen Spielen ..."

Thomas Doll ist versucht, aus der Not eine Tugend zu machen - was bleibt ihm auch anderes übrig? Der Trainer hofft nun mehr denn je auf den Einsatz Khalid Boulahrouz'. Zumindest da siehts gut aus. "Ich muss jetzt noch abwarten, wie mein Fuß die Belastungen übersteht", meint der Holländer, "aber ich bin optimistisch und glaube, dass es klappt." An seiner Seite wird in Cottbus Bastian Reinhardt verteidigen. Glück im Unglück für den Manndecker, der ansonsten aus der Startelf geflogen wäre.

Ohne Kompany in Cottbus und Osasuna - ausgerechnet jetzt. Der HSV muss gewaltig Fahrt aufnehmen, will er nicht schon nach wenigen Wochen dieser Spielzeit eine Bauchlandung der besonders schmerzvollen Art hinlegen. Der Bedarf, einen zusätzlichen Abwehrspieler zu verpflichten, wird größer denn je - Panik bricht dennoch nicht aus. "Wir werden jetzt nicht überreagieren", erklärte Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Mit Entscheidungen ist demnach erst nach der Partie in Osasuna zu rechnen.

Acht Millionen Euro garantierte Mehreinnahmen stehen in der kommenden Woche beim Ritt nach Spanien auf dem Spiel. Genau diesen Betrag kostete Kompany bei seinem Wechsel aus Anderlecht. Eine bittere Ironie des Schicksals, dass der Belgier nicht mithelfen kann, wenn es darum geht, die Kohle wieder einzuspielen.



Quelle: Mopo

2006-08-15

Beiersdorfer verursacht schweren Unfall

HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer (42) hat gestern Vormittag in Poppenbüttel einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Er war kurz nach 11.30 Uhr mit seinem Saab am Saseler Damm ins Schleudern geraten. "Aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit", wie es im Polizeibericht heißt. Beiersdorfers Saab stellte sich quer und geriet auf die Gegenfahrbahn. Dort krachte das Auto in einen entgegenkommenden Klein-Lkw. Der HSV-Sportchef blieb unverletzt, doch an seinem Saab entstand ein Schaden von mindestens 35 000 Euro. Der Beifahrer im Lkw erlitt Prellungen am Schienbein. Am Kleinlaster entstand ein Schaden von rund 10 000 Euro. Der Verkehrsunfalldienst ermittelt.

Quelle: Abendblatt

2006-08-13

Hausfrieden gefährdet

Van der Vaart beim enttäuschenden 1:1 gegen Bielefeld mit Chefrolle überfordert - De Jong kritisiert Trainer Doll.

Hamburg - Die blaue Binde hatte sich Raphael van der Vaart unmittelbar nach dem Schlusspfiff vom linken Arm gezogen. Nun hielt er sie in der Hand, nestelte daran herum, zog sie immer wieder auseinander, als wollte sich der Kapitän des Hamburger SV von einer Last befreien. Genervt reagierte er auf die Frage, ob er sich schon als Chef der Mannschaft fühle. "Was ist ein Chef? Ich versuche, meine Sachen zu machen. So wie immer", sagte van der Vaart und verschwand in der Kabine.

Die Mannschaft des HSV hatte beim 1:1 (0:1) zum Saisonauftakt gegen Arminia Bielefeld so gespielt wie ein Kind Fahrrad fährt, wenn zum ersten Mal die Stützräder abmontiert werden. Es fehlte an Sicherheit, am Gleichgewicht und in allen Bewegungen an der Stabilität.

Mit Sergej Barbarez (Bayer Leverkusen) und Daniel van Buyten (FC Bayern) waren zwei absolute Führungsspieler abgegeben worden. Die Rechnung der Vereinsführung, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, ging im ersten Spiel allerdings noch nicht auf.

So genügte den Ostwestfalen eine solide Vorstellung, um vor 49 713 Zuschauern in der AOL Arena einen Punkt zu gewinnen. Christian Eigler hatte die Gäste in der 32. Minute in Führung gebracht, Boubacar Sanogo gelang nach der Pause der Ausgleich für den HSV (67.).

Nach dem Spiel war Doll gar nicht so sehr enttäuscht über das Ergebnis, sondern vor allem über die Art und Weise, wie sich seine Mannschaft in der ersten Hälfte präsentiert hatte. "Ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon mal so schlecht Fußball gespielt haben", sagte der Hamburger Trainer. "Ich hatte das Gefühl, jeder wollte nur für sich glänzen und die Bielefelder vorführen. Dadurch haben wir uns selbst ein Bein gestellt."

In der vergangenen Saison, die der HSV als Dritter abschloss, war der große Zusammenhalt innerhalb der Gruppe beschworen worden. "Unser Erfolg war in erster Linie das Resultat des ausgeprägten Teamgeistes", hatte Doll zu Beginn der Vorbereitung auf die neue Spielzeit gesagt und gewarnt, "zu glauben, dass es von allein so weitergeht. Wir müssen uns alles neu erarbeiten".

Nun scheint der Hausfrieden schon nach dem ersten Bundesligaspiel in Gefahr zu sein. Es sind Kleinigkeiten, die zeigen, dass in Hamburg noch nicht alles wieder so fest verwachsen ist, wie es in der Vorsaison der Fall war. Als Paolo Guerrero nach 59 Minuten ausgewechselt wurde, schimpfte der Zugang vom FC Bayern vor sich hin, verweigerte Doll den Handschlag und lief in die Kabine.

Zudem erweist sich Nigel de Jong als Problemfall. Weil er nicht wie von ihm erwartet zentral vor der Abwehr, sondern halbrechts im Mittelfeld aufgestellt worden war, kritisierte der Niederländer Doll nach dem Spiel: "Normalerweise weiß jeder, dass die Sechs meine Position ist. Das weiß auch der Trainer. Vielleicht müssen wir in der nächsten Woche mal darüber sprechen."

Obwohl der Niederländer, mit knapp drei Millionen Euro Jahresgehalt der Topverdiener im Kader, weder in den Vorbereitungsspielen noch zuletzt in der Champions-League-Qualifikation gegen C.A. Osasuna (0:0) überzeugt hatte, war die Formation von Doll zu Gunsten de Jongs umgestellt worden. Dieser hatte sich schon nach dem letzten Test gegen den AS Rom (1:0) beschwert, links im Mittelfeld spielen zu müssen: "Das ist keine Position für mich."

David Jarolim wechselte von rechts nach links, Piotr Trochowski flog aus der Elf. "Wenn die Veränderungen dazu geführt haben, dass die Ordnung nicht stimmte, nehme ich das auf meine Kappe", sagte Doll.


Quelle: DieWelt

HSV-Stolper-Start gegen Bielefeld

Hamburg - Das zweite Unentschieden innerhalb von vier Tagen hat HSV-Trainer Thomas Doll gründlich die Laune verdorben. Schon zur Halbzeit des mageren 1:1 gegen Arminia Bielefeld wurde er laut, am Sonntag beraumte er eine ernste Aussprache an.

«Ich kann mich nicht erinnern, wann wir zuletzt so schlecht Fußball gespielt haben», bilanzierte er schonungslos und kritisierte die leichtfertigen Ballverluste in den ersten 45 Minuten. «Ich weiß nicht, ob leichte Unterschätzung der Fall war.» Die klare Erkenntnis nach dem Stolper- Start in die Bundesliga-Saison: «Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit und es wartet noch viel Arbeit auf uns.»

Präsident Bernd Hoffmann sprach von einem «ruckeligen» Heimspiel-Beginn. Im Gegensatz zum Vorjahr, als sich die Neuen in den UI-Cup- Partien einspielen konnten, hat der Hamburger SV die nötige Feinabstimmung für eine Spitzenmannschaft noch lange nicht gefunden. Was auch damit zu tun hat, dass Doll zuletzt im Mittelfeld sein Personal auf unterschiedlichen Positionen spielen ließ.

Während Guy Demel den Linksaußen Thimothee Atouba am Mittwoch beim 0:0 gegen CA Osasuna im Hinspiel der Qualifikation zur Champions League noch hervorragend vertrat, wirkte der ehemalige Dortmunder auf seiner Lieblingsposition vor der Abwehr nach Rückkehr des Kameruners noch fremd. «Ich glaube nicht, dass es daran gelegen hat. Aber wir werden das besprechen. Wenn ja, nehme ich das auf meine Kappe», sagte Doll.

Kapitän Rafael van der Vaart, mit seinen Freistößen und Eckbällen bester Mann auf dem Platz, wollte davon nichts hören: «Wir haben einfach schlecht gespielt, das müssen wir ganz schnell vergessen.» Und Nebenmann David Jarolim fand, dass im Zweikampfverhalten noch «40 Prozent mehr drin waren». Einzig bei den Standardsituationen strahlte der Bundesliga-Dritte der Vorsaison Gefahr aus und markierte durch Boubacar Sanogo (67.) nach van der Vaart-Ecke den Ausgleich. Zuvor hatte der 3,8-Millionen-Neuzugang mehrere Chancen kläglich vergeben. Auch Ex-Bayer Paolo Guerrero wirkte vor dem Gehäuse nicht energisch genug.

«Beim HSV braucht sich keiner Sorgen zu machen, Thomas Doll hat das Alles im Griff. Und die neuen Stürmer sind gute Einkäufe, man darf sich nur nicht verrückt machen lassen und sollte ihnen Zeit geben», fand Ex-HSV-Spieler und Arminia-Coach Thomas von Heesen, der «froh und glücklich» mit dem Punkt nach Hause fuhr. «Wir spielen die gleiche Rolle wie in jedem Jahr, versuchen die Neuen zu integrieren und kämpfen für den Klassenverbleib», gab er die Richtung in den nächsten Wochen vor.

Beste Ansätze zeigte dabei Zweitliga-Torschützenkönig Christian Eigler in der 33. Minute mit dem Abschluss eines sehenswerten Konters. Die Vorlage von Arthur Wichniarek war kein Zufall. «Das Zusammenspiel mit Arthur klappt gut, jetzt müssen wir noch konzentrierter nach vorn arbeiten», fand der 22-Jährige, der in der 2. Liga für Greuter Fürth 18 Mal traf.


Quelle: Mopo

2006-08-12

Heute ballern Bouba & Co. los

Der HSV gegen Bielefeld - her mit dem Traumstart!

Die Unterstützung aus rund 50000 sangesfreudigen Kehlen ist ihnen auch heute gewiss. Das Volk wird toben, wenn Lotto King Karl kurz vor dem Anpfiff sein "Hamburg, meine Perle" durch das weite Rund schmettert. Wenige Minuten später werden die Profis des HSV dann wie seit Jahr und Tag und natürlich "forever and ever" aufs Feld geleitet. Altbekanntes Liedgut, das heute Konkurrenz bekommen soll. Gloria Gaynors "I will survive" könnte der neue Dauerbrenner im Volkspark werden. Sobald der Evergreen ertönt, ist Boubacar Sanogo richtig in Hamburg angekommen!

Ich will überleben - der Torsong des Ivorers ist Motto und Stimmungsstück zugleich. Nach der Nullnummer gegen Osasuna soll es heute, zum Bundesligaauftakt gegen Bielefeld (15.30 Uhr), heftig im Arminen-Netz zappeln. Sanogo ist bereit. Und voll konzentriert. Für den gestrigen Tag verpasste er sich selbst einen Maulkorb. Da will jemand Tore sprechen lassen.

Alle gönnen Bouba seinen Premierentreffer. "Das wäre ganz wichtig für ihn, wenn er mit einem Erfolgserlebnis startet", sagt stellvertretend sein Landsmann Guy Demel. Vielleicht sorgt aber auch Sturmpartner Paolo Guerrero für die musikalischen Höhepunkte des Nachmittags. "Im Ligapokal gegen Werder und gegen Osasuna hat es bei mir nicht geklappt", bemerkt der Peruaner - um die Erklärung gleich hinterher zu schieben: "Ich habe mir den Treffer für Bielefeld aufgehoben." Hält er Wort, wird T.I. mit "Let you know" die Freudenszenen begleiten.

Thomas Doll jedenfalls hegt keinen Zweifel daran, dass den Arminen heute die Ohren dröhnen werden. "Bouba und Paolo sind Goalgetter, absolute Torjäger", schwärmt der Trainer. "Ich denke, der Knoten wird platzen." Egal bei wem!

Alles ist bereitet für den Traumstart in die Bundesliga. Die vergangene Serie dient als Vorbild - niemals rangierte der HSV hinter den ersten drei Plätzen. Bielefeld, das durch die Ausfälle Vatas und Zumas arg geschwächt ist, kommt als Auftaktgegner gerade recht. "Wir wollen uns ganz viel Selbstvertrauen holen", erklärt Guerrero. Damit die Konkurrenz gleich weiß, wo die Musik spielt.

So will der HSV spielen: Kirschstein - Mahdavikia, Reinhardt, Kompany, Demel - de Jong, Jarolim, Trochowski, van der Vaart - Guerrero, Sanogo

Quelle: Mopo

2006-08-09

Spiel des Jahres für den HSV

Drei Tage vor dem Bundesligastart steht für den Hamburger SV das wichtigste Spiel der Saison auf dem Programm. In der Champions-League-Qualifikation gegen CA Osasuna geht es nicht nur um viel Geld - der HSV will auch sportlich zu den Großen in Europa aufschließen.

Hamburg - "Ich habe als Spieler schon viele große Partien erlebt", erklärte HSV-Coach Thomas Doll, "aber dies ist das Spiel meines Lebens, der nächste Höhepunkt meiner jungen Trainerkarriere." Rund acht Millionen Euro Einnahme hätte der HSV sicher, wenn er sich nach dem Spiel heute und dem Rückspiel am 22. August zum zweiten Mal nach 2000 für die europäische Königsklasse qualifiziert hätte. Geld, um vielleicht doch noch einmal auf der Suche nach Verstärkungen nachzulegen.

HSV-Trainer Doll: "Das Spiel meines Lebens"Innerhalb von zehn Jahren will HSV-Chef Bernd Hoffmann den Verein schließlich unter den Top Ten in Europa platzieren. Regelmäßige Europacup-Teilnahme ist deshalb Pflicht. "Ich erwarte bei unserem Kader schon, dass wir uns gegen Osasuna durchsetzen", sagte Hoffmann. Champions League ist schließlich auch ein Anreiz für die Spieler und damit ein wichtiges Argument für Sportchef Dietmar Beiersdorfer bei Vertragsgesprächen. "Mit Hamburg in Europa gegen die Besten der Besten zu spielen, wäre das Größte überhaupt", sagt Mannschaftskapitän Rafael van der Vaart.

Vorher aber ist eben noch der schwere Gegner aus Spanien zu überwinden. Die Mannschaft hat in Europas stärkster Liga schließlich Teams wie Champions-League-Halbfinalist Villareal und Uefa-Cup-Sieger FC Sevilla hinter sich gelassen. Das Team mit dem ehemaligen HSV-Torjäger Bernardo Romeo steht kompakt in der Abwehr, "nervt" mit konsequentem Forechecking und ist mit schnellen Kontern über Spielmacher Raul Garcia auf den Serben Savo Milosevic und dem von Real Madrid ausgeliehenen Roberto Soldado brandgefährlich.

Doll warnt deshalb vor zu viel "Hurra-Fußball". "Entscheinend wird sein, dass wir zuhause zu Null spielen. Wir müssen keinen Sturmlauf abliefern, sondern intelligent spielen", sagt er: "Ein 1:0 reicht uns". So hatte es schließlich auch im Vorjahr im UI-Cup-Finale durch das 0:0 im Rückspiel gegen den höher eingeschätzten FC Valencia zum Sprung in den Uefa-Cup gereicht.
Die Spanier aber hatten damals den HSV offenbar zunächst nicht ernst genommen. Das ist nun anders. Trainer Jose Ziganda hat seine Mannschaft akribisch auf den Gegner vorbereitet, ließ beim Test gegen AS Rom (1:0) spionieren und zeigte Videozusammenschnitte von den Stärken und Schwächen der Hanseaten. "Mit der richtigen Einstellung können wir dem HSV wehtun", sagte Bernardo Romeo.

Ziganda traf heute mit 24 Spielern in der Hansestadt ein. Am Abend stand das Abschlusstraining in der Arena auf dem Programm. Der 39-Jährige hofft aber vor allem auf das Rückspiel im Hexenkessel des Stadions Reyno de Navarra. "Wir müssen versuchen, den kleinen Vorteil zu nutzen, dass wir zuerst auswärts antreten", so Ziganda: "Fast jeder sieht den HSV als Favoriten, aber wir kommen nicht als Opfer."

Quelle: spiegel online

Romeo träumt vom goldenen Tor gegen die alten Kameraden

Ex-Hamburger gebührt wohl nur die Jokerrolle

Nachdem der Bus mit den Profis aus Pamplona am Dienstag um 18.20 Uhr auf dem Parkplatz der AOL Arena vorgefahren war, lief Bernardo Romeo zunächst in die falsche Richtung. Die Macht der Gewohnheit. Schließlich hatte sich der Argentinier bis zum Januar 2005 in der Kabine der Hausherren umgezogen. Gestern kehrte Romeo mit C.A. Osasuna nach Hamburg zurück, und seine Mitspieler konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er sich mit der linken Hand an den Kopf fasste und erst einige Meter vor der Tür zum Umkleidetrakt des HSV kehrt machte.

Seit einem Jahr steht der Angreifer in Pamplona unter Vertrag, in der vergangenen Saison musste er sich jedoch mit der Jokerrolle begnügen. Und auch gegen seine alten Kollegen wird Romeo wohl zunächst auf der Ersatzbank sitzen. Osasunas Trainer José Ángel Ziganda setzte im abschließenden Härtetest gegen Saragossa (2:1) auf das Sturmduo Savo Milosevic und Roberto Soldado, den Zugang von Real Madrid.

"Es ist nicht leicht für mich, in die erste Elf zu kommen", meint Romeo, der jedoch darauf hofft, in der AOL Arena seine Chance zu bekommen. "Ich bin ja nicht in Hamburg, um hier gute Freunde zu treffen und ihnen die Hand zu schütteln. Ich will mit Osasuna in die Champions League."

Ziganda hat sich noch nicht festgelegt, wie die Mannschaft aussehen wird. Dass Romeo für ihn seit der Auslosung der dritten und letzten Qualifikationsrunde zur europäischen Königsklasse ein wichtiger Ansprechpartner ist, daraus macht der Trainer kein Geheimnis. "Es ist doch ganz klar, dass wir uns intensiv über den HSV unterhalten haben. Bernardo kennt diese Mannschaft."
Zu seinen früheren Mitspielern hat Romeo keinen Kontakt mehr, doch mit Landsmann Rodolfo Cardoso, als Jugendtrainer und Talentspäher beim HSV angestellt, verbindet ihn eine enge Freundschaft. "Wir telefonieren oft, aber ich will ihn in keinen Gewissenskonflikt bringen. Daher versuchen wir, nicht zu häufig über das Spiel zu sprechen", erzählt Romeo.
Ganz besonders freut er sich auf die Stimmung in der AOL Arena, den sicherlich freundlichen Empfang durch die Hamburger Fans. "Sie standen immer auf meiner Seite." Dennoch träumt er davon, gegen den HSV zu treffen. "Für mich wäre das wichtig. Aber ich würde nicht überschwänglich jubeln. Dafür liegt mir Hamburg zu sehr am Herzen."

Quelle: Die Welt

2006-08-06

Die »Spaßgranate« sorgt für Aufregung

Tim Atouba kokettiert mit Angeboten

Das kann der HSV nun gar nicht gebrauchen. Die "Spaßgranate" sorgt für Aufregung - allerdings im negativen Sinne. Thimothee Atouba liegen Angebote aus Italien und Spanien vor. Der Kameruner: "Ja, das stimmt." Zu einem klaren Bekenntnis ist er nicht bereit.

"Ich fühle mich wohl beim HSV", sagt der Zauberer, "aber es gibt Dinge im Fußball, die selbst ein Spieler nicht kontrollieren kann." Die sportliche Leitung weist derweil auf die Fakten hin. "Er steht bei uns unter Vertrag", sagt Dietmar Beiersdorfer. Dieser Kontrakt läuft noch bis 2009. Atouba sagt: "Meine Berater werden mir sagen, was das Beste für mich ist." Ob Pokerspielchen oder ernste Absichten - zwei Tage vor dem wegweisenden Champions-League-Quali-Spiel gegen Osasuna kommt dieser Nebenkriegsschauplatz denkbar ungelegen.

Quelle: Mopo

2006-08-04

Atouba fällt verletzt aus

Demel als Ersatz / Marcelo soll 7,7 Millionen Euro kosten

Das Aus kam am Freitagvormittag. Bester Dinge hatte sich Thimothee Atouba in seine Laufeinheit gestürzt, Rom vor Augen und Osasuna im Hinterkopf. Doch als die Adduktoren erneut schmerzten, war es um die kurzfristigen Ambitionen des 24-Jährigen geschehen. Keine Atouba-Show also heute gegen den AS Rom, viel schmerzlicher aber, dass auch der Champions-League-Tanz gegen Osasuna ohne den Kameruner stattfinden wird. "Ich denke nicht, dass er am Mittwoch auflaufen wird", bekannte Trainer Thomas Doll.

Nach wie vor ist Atouba nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Vor allem aber die mangelnde Spielpraxis ist Doll des Risikos zu viel. Nicht ohne Grund schaut sich der HSV auf dem Transfermarkt nach einer gleichwertigen Alternative für Timmie um. "Wir setzen uns nicht unter Druck", sagt Doll. "Aber sollte Tim längerfristig ausfallen, könnten wir ja noch was machen." Der Brasilianer Marcelo (18) bleibt ein Kandidat (die MOPO berichtete), ist dem HSV aber noch zu teuer. 10 Millionen Dollar (7,7 Millionen Euro) fordert Marcelos Klub Fluminense. Erreicht der HSV die Königsklasse, wird er wohl erneut in Brasilien vorfühlen. Auch Villareals Argentinier Juan Pablo Sorin ist noch zu haben, tendiert aber zu einem Wechsel nach Bolton.

Gegen Rom wird nun Guy Demel die linke Position in der Viererkette ausfüllen. Vor allem aber erhofft sich Doll ein Zeichen seiner Angreifer. Boubacar Sanogo und Benny Lauth werden beginnen, da Paolo Guerrero noch unter leichten Kniebeschwerden leidet. "Endlich haben wir hier wieder Feuer unter dem Dach", sagt der Trainer mit Blick auf seinen Angriff.

Der Test gegen Rom. Er soll den HSV weiterbringen. Damit am Mittwoch ruhigen Gewissens der Angriff auf die Königsklasse beginnen kann.



Quelle: Mopo

2006-08-03

Der nette Herr Doll ist nicht mehr nur nett

Ligapokal: Nach der Niederlage in Bremen zieht der HSV-Trainer andere Saiten auf. Zwei Spieler wurden öffentlich kritisiert, auch Schiedsrichter Kinhöfer bekam sein Fett weg.


So angefressen war Thomas Doll selten einmal nach einem Spiel, wie nach der 1:2-Niederlage im Halbfinale des Ligapokals in Bremen gegen Werder. Und anders als zu früheren Tagen, als Doll sich immer selbst den Mund verbat, ließ der HSV-Trainer diesmal seinem Unmut freien Lauf. Erstmalig betrieb er öffentlich Spielerschelte, als er vor der Kamera des Pay-TV-Senders Premiere namentlich René Klingbeil und Bastian Reinhardt kritisierte. Und dann bekam auch noch Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sein Fett weg - Doll war auf 180.

"Vor dem ersten Bremer Tor hätte Klingbeil einrücken müssen, das war ein Stellungsfehler von ihm - auf seiner Seite gab es keinen Spieler mehr, der zu decken gewesen wäre", sagte Doll. Zum 2:1 von Frings meinte der Coach: "Da hätte Reinhardt entschiedener hingehen und den Schuss abblocken müssen."

Früher hat Thomas Doll sich immer vor seine Spieler gestellt, hat sie öffentlich nie an den Pranger gestellt. Neue Zeiten beim HSV? Doll gab zu: "Mich ärgert dieses Spiel, diese Niederlage, mich ärgert vor allem unsere erste Halbzeit - und dann hat mich diese eine Szene geärgert." Gemeint war die Rote Karte für Nigel de Jong (76.). Doll: "Wir waren nach der ersten Halbzeit so gut drin im Spiel, die Jungs hatten sich zur zweiten Halbzeit so viel vorgenommen - dann war dieses Rot der Knackpunkt, und das war ganz bitter für uns. Wir hätten mit elf Mann, davon bin ich überzeugt, noch das 2:1 gemacht."

Auch in Sachen Schiedsrichter ging Doll in die Offensive. Er erklärte die Rot-Aktion von de Jong: "Nigel grätscht, um den Ball abzufangen, konzentriert sich nur auf den Ball. Von links kam Frings und fädelte ein - da gebe ich eine Gelbe Karte, aber mehr nicht. Auf alle Fälle ist das kein Rot, das haben mir alle bei der Premiere-Analyse bestätigt - aber der Schiedsrichter hat ja auch generell eine Klasse-Leistung abgeliefert." Dann, nach kurzer Pause, fügte Thomas Doll verbittert an: "Der war ja auch der wichtigste Mann auf dem Platz. . ."

Zur Erinnerung: Das letzte Bundesliga-Spiel der vergangenen Saison hieß HSV - Werder (1:2 am 13. Mai). Damals stand der Unparteiische Markus Merk hart in der Kritik (der Hamburger). Doll hatte öffentlich, also im Fernsehen, Verständnis für Merk geäußert, hatte aber intern die Leistung des Schiedsrichters heftig kritisiert. Diese Zeiten gehören nun offenbar der Vergangenheit an. Thomas Doll, sonst stets "everybody's darling", wird nun offensiv, wird auch aggressiv, er lässt sich kein Blatt mehr vor den Mund legen, er spricht das an und aus, was ihm nicht passt - der nette Herr Doll ist nicht mehr immer nur lieb und nett. Seit dem 18. Oktober 2004 ist er HSV-Cheftrainer, nun werden offenbar andere Saiten aufgezogen.

Das gilt auch in Sachen Taktik. Vertraute Doll bislang seiner Viererkette, seiner Raute im Mittelfeld und den zwei Spitzen im Angriff, so will er in dieser Saison durchaus variieren. In Bremen begann er mit dem Experimentieren, ließ seine Mannschaft eine Halbzeit lang mit nur einer Spitze (Paolo Guerrero) spielen. "Ich wollte Piotr Trochowski und Rafael van der Vaart mal hinter der Spitze sehen, wollte viele Ballkontakte im Mittelfeld, wollte so für ein Übergewicht sorgen", sagt Thomas Doll. Das Thema "eine Spitze" hat er aber schon wieder zu den Akten gelegt: "Wir haben gesehen, dass es nicht einfach ist, wenn Paolo Guerrero da vorne allein auf weiter Flur ist. Es ist schon angenehmer, wenn er, wie in der zweiten Halbzeit, noch einen Mann an seiner Seite hat. Das ist unser Fußball, ich habe ja auch ganz gerne zwei Spitzen da vorne. Aber wir werden sicher auch ab und zu das eine oder andere mal ändern, egal ob nun zu Hause oder auswärts."

Auf jeden Fall aber war das Spiel gegen Werder schon eine deutliche Steigerung gegenüber der Partie gegen Hertha BSC (1:0). Thomas Doll dann wieder nett: "Unterm Strich: Mit der zweiten Halbzeit, teilweise auch mit der ersten Halbzeit, können wir schon zufrieden sein."

Quelle: Abendblatt.de

2006-08-01


Bouba-Böller für die Königsklasse

Sanogo unterschreibt seinen Vierjahresvertrag - Doll begeistert: »Er stand schon lange auf der Liste«

Die ersten scheuen Blicke hatte Boubacar Sanogo bereits im vergangenen Winter herübergeworfen. Im Trainingslager im spanischen La Manga bereitete der 1. FC Kaiserslautern sich gemeinsam mit dem HSV auf die Rückrunde vor. "Da hat er schon auf unseren Platz rübergeschaut und gesehen, wie gut die Stimmung bei uns ist", sagt Thomas Doll. An dieser Stimmung kann der Torjäger ab sofort aktiv mitarbeiten. Sanogo (verdient etwa 1,2 Millionen Euro pro Saison) unterschrieb gestern in Hamburg einen Vertrag über vier Jahre und wird schon heute Abend beim Liga-Pokal-Halbfinale in Bremen seinen Einstand geben.

Die zähe Suche nach der passenden Verstärkung im Sturm hat damit ein Ende. Auch der Trainer pustet durch. "Natürlich hätte ich mir bei dem einen oder anderen Kandidaten gewünscht, dass es geklappt hätte. Aber auch Bouba war immer auf unserer Liste", sagt Doll. Wichtig sei nicht, wie teuer Sanogo (3,8 Millionen Euro) war, sondern dass er auf dem Platz Leistung bringe. Die Kollegen trauen ihrem neuen Mitstreiter jedenfalls einiges zu. "Wir heißen ihn herzlich willkommen", sagt Khalid Boulahrouz, "er ist groß, stark und bei uns wird er sicher mehr Torchancen bekommen als in Kaiserslautern."

Und schließlich hat der 23-Jährige seine Torgefahr schon beim FCK nachgewiesen, traf in 24 Spielen zehn Mal für die Pfälzer. Auch den gestrigen Medizincheck überstand der Ivorer problemlos, trainierte (die Auflösungsverträge waren noch nicht unterschrieben) per Gastspielgenehmigung erstmals mit dem Team. Doll und die Mannschaft konnten sich so einen ersten Eindruck verschaffen. Der Coach allerdings will es genauer wissen. "Ich werde nochmal mit Wolfgang Wolf telefonieren, um mich über Boubas Fitness-Zustand zu informieren." Im April hatte der neue HSV-Angreifer sich den Mittelfuß gebrochen. Die Probleme sind behoben, Bouba kann losballern. Zunächst heute gegen Werder, vor allem aber am nächsten Mittwoch - im Champions-League-Quali-Hinspiel gegen Osasuna.

Quelle: Mopo